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Zwischen Privatinitiative und öffentlicher Förderung: Bildstöcke und Kapellen als kulturelles Erbe, illustriert am Beispiel der Marktgemeinde Straden

Christa Schillinger

HLK-Blog 06/2023 (7. 4. 2023)

Pestkreuz Waasen
Pestkreuz Waasen© Christa Schillinger
Edelmann-Kreuz
Edelmann-Kreuz© Christa Schillinger

Das Land Steiermark setzt dankenswerterweise schon seit Jahrzehnten immer wieder Aktionen zum Erhalt unserer Kulturlandschaft. Einigen mag dazu noch die Ausstellung „Gefährdetes Kulturgut“ des Bild- und Tonarchivs (heute: Multimediale Sammlung des Universalmuseums Joanneum) im Jahr 1976 in Graz in Erinnerung sein.[1]
Im Call für die Vergabe von Projekten zur Erhaltung von Flur- und Kleindenkmälern 2022–2023 im Auftrag des damaligen Landesrates Christopher Drexler hieß es einleitend:
„Es ist ein grundlegendes Bedürfnis des Menschen, Spuren zu hinterlassen und Zeichen zu setzen. Sowohl in der Vergangenheit als auch heute haben Denkmäler für uns eine ausgeprägte persönliche und gemeinschaftsstiftende Bedeutung. Der Call zur Erhaltung von Flur- und Kleindenkmälern 2022–2023 richtet seinen Fokus auf Denkmäler wie Bildstöcke, Pest- und Grenzsäulen, Feldkreuze, Kapellen und Sandsteinfiguren, die in unterschiedlichsten Ausformungen über die gesamte Steiermark verteilt, anzutreffen sind. Als historische Elemente einer Kulturlandschaft legen diese, ob weltlich oder religiös orientiert, Zeugnis menschlichen Handelns in ideeller, geistiger und materieller Art ab. Sie geben Einblicke in das Erleben und Bewältigen alltäglicher und tiefgreifender Ereignisse. Dafür setz(t)en Menschen unübersehbare Symbole des Erinnerns.“[2]
Die Einreichung war zwischen 15. Dezember 2021 und 30. April 2022 möglich. Die überaus zahlreichen Anträge aus dem gesamten Bundesland unterstreichen die Aktualität des Themas.  Allein aus Straden, der Heimatgemeinde der Verfasserin, wurden mehr als zehn Ansuchen gestellt[3] – nicht verwunderlich ob der Dichte an Flur- und Kleindenkmälern: Die Marktgemeinde Straden in den Grenzen seit der Gemeindefusion 2015 hat 14 Kapellen, mehr als 40 gemauerte Bildstöcke sowie rund 90 Wegkreuze und Marterl. Rund die Hälfte der Förderprojekte wurde bereits umgesetzt. Beim einen oder anderen konnten bereits laufende, coronabedingt verzögerte Vorbereitungen für Jubiläumsfeste zusätzlich unterstützt werden.

Die Renovierung des Dorfkreuzes Waasen anlässlich des 150-Jahr-Jubiläums (1871–2021)

Dorfkreuz Waasen: 150-Jahr-Feier Ende Juli 2022
Dorfkreuz Waasen: 150-Jahr-Feier Ende Juli 2022© Christa Schillinger
Kina-Kreuz
Kina-Kreuz© Christa Schillinger
Brückenwirt-Kreuz
Brückenwirt-Kreuz© Christa Schillinger
Bergsimmerl-Kreuz
Bergsimmerl-Kreuz© Christa Schillinger
Riegelfranz-Kreuz
Riegelfranz-Kreuz© Christa Schillinger
Kapelle Waasen
Kapelle Waasen© Christa Schillinger

Die neun Dorfbauern in Waasen am Berg übten jährlich abwechselnd das Amt des so genannten Dorfrichters oder „Gmoarichters“ aus. Im jeweiligen Jahr war man damit auch Nutznießer der Grundstücke der Allmende. Nach der Bauernbefreiung 1848 und dem Ende der Grundherrschaften ging die Erhaltung von Flurdenkmälern, Brücken und Wegen auf die neuen politischen Gemeinden über. Teile davon verblieben aber mit dem bisher üblichen jährlichen Wechsel im Eigentum der neun Dorfbauern und wurden bei der Anlegung des Grundbuches 1884 als Reallast auf jeweils einem Grundstück jeder Liegenschaft verbüchert. Die Verpflichtungen betrafen die Abhaltung von jährlich drei Ämtern (Messen), täglich dreimaliges Ave-Maria-Läuten bei der Dorfkapelle und das Begräbnisansagen. Aus dem Erlös des Verkaufes der gemeinschaftlichen Flächen der Bauerngemeinschaft wurde 1995 die letzte Renovierung des Pestkreuzes und des Dorfkreuzes in Waasen finanziert. Mittlerweile sind einige der ursprünglich neun Bauern entweder ganz verschwunden, wurden mit anderen zusammengelegt oder überhaupt verkauft und damit die Reallast nur mehr zur Belastung. Dies gab den Ausschlag, für die zum 150-Jahr-Jubiläum geplante Renovierung des Dorfkreuzes eine Kapellengemeinschaft zu gründen und gleich die Erhaltung aller acht Flurdenkmäler in der nunmehrigen Katastralgemeinde Waasen am Berg in den Vereinszweck aufzunehmen.
Die drei gemauerten Flurdenkmäler können annähernd datiert werden. Westlich des Dorfes ist aus einer Grenzbeschreibung bereits um 1646 eine gemauerte Bildsäule – bis heute als Pestkreuz bezeichnet – nachweisbar.
Ein Blick in die Josephinische Landesaufnahme zeigt um 1780 auch an einer Weggabelung am östlichen Ende des Dorfes ein gemauertes Kreuz. Das heute an dieser Stelle stehende und als Dorfkreuz bezeichnete Flurdenkmal trägt die Jahreszahl 1871. Die Vermutung liegt nahe und wird durch eine genaue Analyse des Baukörpers erhärtet, dass auf das barocke Kreuz um das Jahr 1871 durch Baumeister Anton Hödl aus Trössing für eine Glocke ein Dachreiter aufgesetzt wurde.
Der über dem mit einem Satteldach beschlossenen Bildstock aufgeführte, im Verhältnis zu seinem Träger mächtige Dachreiter hat vier rundbogige Schallfenster und ist von einem Spitzhelm aus Blech mit Kugel und Kreuz zu Schutz und Abwehr bekrönt. Die 1918 datierte Glocke für die Verstorbenen des Dorfes wird seit 1974 elektrisch betrieben. Das über rechteckigem Grundriss errichtete Bauwerk mit Auge Gottes am Giebel ist begehbar, da die in seiner östlichen Breitseite eingelassene Nische bis zum Boden heruntergezogen wurde. Die Nische ist durch ein Gitter verschlossen. Am Altar steht eine Statue der Maria Rosenkranzkönigin. Papst Leo XIII. bestimmte 1883 den Oktober zum Rosenkranzmonat (Rosenkranzfest 7. 10.). In der Pfarre Straden bestand von 1884 bis 1938 ein Rosenkranzverein. Beim Dorfkreuz fanden Christenlehren und bis heute die Osterspeisensegnung und das Felderbeten statt.
Im Jahr 1952 wurde unter Bgm. Alois Auer das Dorfkreuz durch Malermeister Wolf aus Hof bei Straden renoviert. Von Spenglermeister Franz Zidek aus Schwabau wurde der Turm samt Kreuz und Kugel neu gestaltet. In der Nische brachte man zur Erinnerung zwei Tafeln für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges an. Es handelt sich um jeweils elf, d. h. 22 Männer aus Waasen am Berg, die überwiegend in fremder Erde begraben liegen. Gefallen sind Vater und Sohn, mehrere Brüderpaare, Feuerwehrleute, einige starben an den Langzeitfolgen nach Kriegsende. Bekannt ist auch ein Beispiel einer Ferntrauung, bei der neben der Braut am Standesamt ein Stahlhelm den Bräutigam symbolisierte. Die Ehe wurde nie vollzogen.  Durch die Spanische Grippe nach dem Ersten Weltkrieg waren in Waasen keine Todesopfer zu beklagen, hingegen ein Zivilopfer aus 1945.
Bei der letzten Renovierung 1995 wurden die Bilder des Hl. Leonhard und der Hl. Notburga an den Außenwänden von Malermeister Florian Kreiner aus Marktl neu geschaffen. In der Nische wurde über der Rosenkranzkönigin eine Darstellung der Hl. Dreifaltigkeit mit Gottvater, Christus und dem Heiligen Geist in Form einer Taube angebracht.[4]
Die Bauarbeiten für die jüngste Gesamtsanierung begannen unter Mithilfe von Freiwilligen Ende Juni 2021. Zu Ostern 2022 konnte die Osterspeisensegnung bereits wie gewohnt beim Dorfkreuz stattfinden. Das Vorhaben konnte von der Kapellengemeinschaft wie geplant mit großer finanzieller Unterstützung der Bevölkerung der Katastralgemeinde Waasen am Berg sowie der Marktgemeinde Straden und des Landes Steiermark durchgeführt werden. Ein großer Erfolg war die 150-Jahr-Feier Ende Juli 2022.

Erwähnt werden müssen aber auch die nach wie vor starken privaten Initiativen. Die notwendigen Renovierungsmaßnahmen der 1883 erbauten Kapelle Maria Königin in Waasenberg werden 2023 durchgeführt. 2022 wurde die Statue des „Heiland auf der Wies“ samt Gehäuse grundlegend renoviert. Das Pestkreuz und die weiteren Holzkreuze sind stets in sehr gutem Zustand. Alle diese Aktivitäten sind nicht zuletzt dem guten Zusammenhalt in der Dorfgemeinschaft geschuldet.

Anmerkungen

[1] Armgard Schiffer-Ekhart, Gefährdetes Kulturgut. Am Beispiel Steiermark (Graz 1976).
[2] Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Abteilung 9 Kultur, Europa, Sport / Referat Kulturelles Erbe und Volkskultur. 
[3] Für die Kapellengemeinschaft Waasen hat die Verfasserin einen Antrag gestellt, der genehmigt und bereits umgesetzt wurde. Bei weiteren Anträgen, deren Umsetzung zum Teil erst 2023 erfolgen wird, konnte sie als Amtsleiterin der Marktgemeinde Straden behilflich sein.
[4] Vgl. Erich Linhardt, Kapellen und Bildstöcke in der Pfarre Straden. In: Festschrift 800 Jahre Pfarre Straden, (Straden 1988), 187, ergänzt um Baubericht der Renovierung 1995 von Alois Auer.

Mag. Dr. Christa Schillinger, geb. 1969 in Feldbach, studierte Geschichte in Graz (Promotion 1996), danach Projektarbeit am Institut für Erziehungswissenschaften, seit 1999 im Verwaltungsdienst der Heimatgemeinde Straden, Korrespondentin der HLK seit 1999 für den Bereich Straden, Anlaufstelle für alle historischen Belange der Region.

 

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